Corona macht erfinderisch: Das tut sich im Netz
Die aktuelle Krise macht erfinderisch: Gärtnereien liefern Blumen bis nach Hause, Künstler entdecken den Livestream neu und Restaurants nutzen die Möglichkeit des Lieferservice und Take-away-Geschäfts. Wir haben uns einmal auf Facebook, Twitter und Instagram umgesehen und zeigen Ihnen, was sich gerade tut.
Floristik und Gärtnereien
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen alle Geschäfte geschlossen bleiben, die nicht für die Grundversorgung erforderlich sind. Das betrifft auch die zahlreichen lokalen Gärtnereien und Floristikbetriebe. Alle Blumenläden müssen geschlossen bleiben – lediglich ein Lieferservice kann angeboten werden. Zwar wird man dennoch bei einigen Discountern im Lebensmittelhandel ein sehr überschaubares Blumenangebot finden, das ändert aber nichts an der Situation der jeweils betroffenen Läden.
Viele wissen nicht wie es weiter geht, denn die Hauptsaison steht kurz vor der Türe und vieles ist längst vorbereitet. Was können Gärtnereien in der Krise tun? Es gibt durchaus interessante Ideen: Bei Blumen Stiel in Wimsheim informiert man Kunden und Interessierte beispielsweise über die eigene Website und den Instagram-Kanal.
Die Website als Kanal zur Aussenwelt.Screenshot: blumen-stiel.de / FLYERALARM Digital
#FlowersToGo
Blumen und Sträuße können telefonisch vorbestellt werden und auf Wunsch auch geliefert werden. Die Möglichkeit des kontaktlosen Kaufs wird hier mit Humor genommen. Vor dem Laden ist ab sofort Selbstbedienung möglich. Es gibt Sträuße und dekorierte Pflanzen. Bezahlen kann man, indem man das Geld in den Briefkasten wirft. Man setzt auf Ehrlichkeit!
Blumen Stiel nutzt auch Instagram um Angebote zu posten.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Auch bei Gärtnerei und Floristik Plawky aus Karlstadt in Unterfranken geht man jetzt in der Covid-19-Krise andere Wege. Da die Ladenlokale geschlossen haben, bietet man jetzt auf der eigenen Website Bestellmöglichkeit in Form eines Kontaktformulars an. Mit einem stark verkleinerten Sortiment aus 15 Produkten kann man so dennoch den Aufenthalt zu Hause so schön wie möglich gestalten. Zur Auswahl stehen hier unter anderem Stiefmütterchen, Hornveilchen, Osterglocken, Tulpen oder auch Ranunkeln.
Einfach Blumen auswählen, bestellen und liefern lassen.Screenshot: plawky.de/ FLYERALARM Digital
Gastronomie: Restaurants, Kneipen, Foodtrucks & Co.
Für Gastronomen ist es aktuell sicherlich keine leichte Zeit! Aber: Zeit für neue Ideen dürften viele Restaurant-Besitzer geade jetzt umso mehr haben. Es gibt zahlreiche kreative Lösungen: Viele Restaurants und Cafés haben in kürzester Zeit einen Liefer- und Abholservice etabliert. Denn das ist in Krise weiterhin erlaubt. Die Gäste können anrufen und bestellen und zur genannten Zeit selbst abholen.
Während einige externe Dienstleister wie Lieferando nutzen, fahren andere das bestellte Essen selbst aus. Wer das nicht leisten kann, hat aber immer noch die Möglichkeit des reinen Abholgeschäftes. Für Pizzerien und viele Imbiss-Restaurants ist das nichts neues.
Auch in der Gastro-Branche steht man jetzt zusammen in dieser schwierigen Zeit. In Hamburg ist eine Instagram-Seite entstanden, die Gastronomen und Nachbarn jetzt noch näher zusammen bringen möchte.
Menschen und Gastronomen zusammen bringen. Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Bei Stay At Home Food | HH werden täglich die neusten Liefer-, Pick-Up und To-Go-Services gepostet. Um möglichst viele Personen zu erreichen, werden zahlreiche Hashtags verwendet, die aktuell in der Krise entstanden sind.
Einige Beispiele: #stayathomefood, #essentogo, #foodsupport, #delivery, #pickup, #flattenthecurve, #stayathome, #bleibzuhause, #wirbleibenzuhause, #quarantäne, #weareinthistogether, #supportyourlocalgastro, #supportyourlocalbusiness, #unterstütztlokal
Neuer Lieferdienst, neuer Post!Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Auch die einzelnen Restaurants machen über Social Media Kanäle oder ihre eigenen Websites auf entsprechende Aktionen aufmerksam. Gemeinsam ziehen alle Beteiligten an einem Strang um die Krise so gut wie es geht zu meistern. Das Restaurant Hubland aus Würzburg bietet beispielsweise einen Lieferservice in der Zeit von 11-22 Uhr an. Die passende Speisekarte dazu, finden Interessierte auf der dazugehörigen Website.
Dieses Restaurant bietet jetzt auch einen Lieferservice an und informiert seine Fans auf Instagram darüber.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Auch auf Instagram ist das Restaurant mit einem eigenen Profil aktiv. Über 550 Abonennten folgen dem Griechischen Restaurant.
Daneben wird aktuell auch vermehrt auf die Unterstützung durch den Kauf eines Gutscheins hingewiesen. Wer sein Lieblingslokal jetzt in dieser schwierigen Zeit unterstützen möchte, kann dies auch in Form eines Gutscheins tun. Auch hier gibt es jetzt in der Krise spezielle Möglichkeiten. Neben dem Kauf an der Restaurant-Tür gibt es auch Portale wie PayNowEatLater.
Kostenlos für Restaurantinhaber: Gutscheine verkaufen über das Portal PayNowEatLater.Screenshot: paynoweatlater.de / FLYERALARM Digital
Eine andere Möglichkeit für den Verkauf von Gutscheinen nutzt das Team von hotvolee Kitchen & Bar in aus Marktheidenfeld. Wer das Burgerrestaurant unterstützt, bekommt ab einem Gutscheinwert von 100 Euro eine limitierte Cap im Wert von 35 Euro gratis dazu.
Für jeden Gutschein ab 100 Euro gibts eine limitierte Cap gratis dazu.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Frühstücksservices und Foodtrucks trifft die Corona-Krise besonders stark. Jetzt wo viele Firmen Ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt haben, bleibt die Kundschaft vermehrt aus: Frühs wie Mittags. Auch hier sucht man jetzt nach Wegen, wie man die Krise überstehen kann. Denn Kosten für Versicherung, Personal, Inventar und Ware fallen trotzdem an.
Für Foodtrucks fallen gleich mehrere Verkaufsmöglichkeiten weg. Während unter der Woche an stark belebten Industriegebieten oft ein Gericht nach dem anderen über den Tresen gereicht wurde, muss man jetzt schauen, wie man halbwegs über die Runden kommt. Essen darf nur noch zum Mitnehmen verkauft oder per Lieferdienst ausgefahren werden. Weitere Aufträge auf Hochzeiten, Streetfood-Festivals oder andere Feierlichkeiten und Catering-Aufträge können ebenfalls von der Liste gestrichen werden.
Wer hunger hat, kann sich sein Essen jetzt auf Wunsch auch liefern lassen.Screenshot: Facebook / FLYERALARM Digital
Der RibWich-Foodtruck liefert jetzt beispielsweise ab einem Mindestbestellwert von 25 Euro zu einer Wunschadresse im genannten Liefergebiet. Um möglichst viele darauf aufmerksam zu machen, wurde dazu auf der Facebook-Fanpage ein entsprechender Post abgesetzt. Um noch mehr Reichweite zu erzeugen, wurde auch die Instagram-Community darüber informiert.
Künstler, Musiker und Veranstalter
Während große Musiker ganze Tourneen auf Eis gelegt haben, sind auch viele kleine Musiker und Kulturschaffende von der Corona-Krise sehr stark betroffen. Kleinere Bands und Solomusiker kämpfen ums nackte Überleben. Auch Schauspieler und Veranstalter sind betroffen. Die Auswirkungen auf die Kultur- und Veranstaltungsbranche sind enorm.
Aufgrund der Krise muss der Vorhang vorerst leider geschlossen bleiben.
Die Kulturszene verlagert sich in diesen Tagen immer mehr ins Netz. Viele haben die Möglichkeit des Livestreaming neu für sich entdeckt. Es dürfte inzwischen zahlreiche Streams auf YouTube, Facebook, Instagram und Co. geben. Wohnzimmerkonzerte, Theateraufführungen, DJ-Sessions oder auch Lesungen. Es wird einiges geboten um die Kultur lebendig zu halten.
Normalerweise benötigt man dafür eine Rundfunksendelizenz aber die Medienanstalten haben bereits reagiert und ermöglichen durch ein vereinfachtes Anzeigeverfahren während der Pandemie das Live-Streaming von Veranstaltungen. Bis 19. April drückt man hier ein Auge zu.
Bisher gab es keine Webseite, die die neuen Livestream-Angebote bündelte und ansprechend aufbereitete. Um Veranstalter und Publikum zusammen zu bringen hat der Online-Veranstaltungskalender eventfinder entsprechend reagiert und bietet ab sofort einen Livestream-Kalender an.
Wer einen eigenen Livestream anbietet, kann dort seinen Termin kostenlos eintragen und somit noch mehr Menschen auf diese Online-Veranstaltung aufmerksam machen. Das Publikum kann hingegen gezielt und komfortabel nach Kulturangeboten suchen.
Fitness- und Yogastudios
Aufgrund behördlicher Anordnungen sind auch unzählige Fitnessstudios in Deutschland vorerst bis auf weiteres geschlossen. Zahlreiche Studios nutzen jetzt vermehrt die digitalen Möglichkeiten, um mit Ihren Mitgliedern in Kontakt zu bleiben. Die Fitnessstudio-Kette Fitness First Germany nutzt beispielsweise Ihren Instagram-Kanal, um die Mitglieder und Follower mit den neusten Informationen zu versorgen.
Während der Krise werden ausgewählte Fitnesskurse live bei YouTube gestreamt. So kann man sich auch in den eigenen vier Wänden fit halten. Das kam bei der Community so gut an, dass inzwischen ein kompletter Kursplan erstellt wurde.
Die Kurse werden auf der eigenen Website angekündigt.Screenshot: fitnessfirst.de / FLYERALARM Digital
Das Unternehmen nutzt die eigene Website und Ihre Social-Media-Kanäle, um Mitglieder und Interessierte über das Programm zu informieren. Gerade Instagram hier der perfekte Kanal: nicht nur für die Follower. Auch Fitnessstudios können darüber sehr schnell wertvolles Feedback der Community erhalten.
Auch auf dem eigenen Instagram-Kanal werden die Mitglieder bestens informiert.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Auch andere Unternehmen aus der Fitnessbranche nutzen jetzt die digitalen Möglichkeiten von Facebook und Instagram. Original Bootcamp bietet normalerweise Outdoor-Fitness-Kurse an. Da auch das in der aktuellen Zeit nicht mehr möglich ist, hat man improvisiert. Während der Corona Zwangspause will man die Menschen aber weiterhin dazu bewegen, aktiv zu bleiben.
Tipps zur Stärkung des Immunsystems.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
In seinen Instagram-Stories gibt das Unternehmen beispielsweise Tipps zur Stärkung des Immunsystems. Außerdem möchte man jede Woche zwei Workout-Videos zur Verfügung stellen. Informationen erhalten die Follower und Mitglieder ebenfalls auf dem Instagram-Kanal. Zudem gibt es auch hier verschiedene Live-Trainings. Diese werden sowohl auf Instagram und Facebook gestreamt. Gleichzeitig setzt man der Community auch Anreize, um einen Repost von Original Bootcamp zu erhalten. Dafür sollen Nutzer einen Hashtag in der Story verwenden und das Profil verlinken.
Auch Original Bootcamp informiert im Livestream-Finder von eventfinder über die Veranstaltung.Screenshot: eventfinder / FLYERALARM Digital
Was für Fitnessstudios gilt, betrifft natürlich auch Yogastudios – egal ob drinnen oder draußen. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen auch hier Tausende Yoga-Studios und -schulen schließen. Durch WhatsApp, Instagram & Co. lassen sich Kursmitglieder sehr schnell und zeitnah über Änderungen und Aktionen informiert werden. Gerade Statusmeldungen oder Gruppen-Posts verbreiten sich so wie ein Lauffeuer weiter. Während viele Studios Kurse neu terminieren oder absagen, gibt es aber auch andere Möglichkeiten, um Mitglieder und Yogafans entgegenzukommen.
Bei Yoga-on-Tour nutzt man jetzt die zahlreichen digitalen Möglichkeiten aus, um Yogafans auch in dieser schwierigen Zeit erreichen zu können. Hier wurde in kürzester Zeit und mit einfachsten Mitteln ein Yoga-Video produziert. So können Yogaliebhaber auch zuhause im eigenen Wohnzimmer ihr Immunsystem stärken.
Virtuelle Yogastunden in Zeiten der Corona-Krise.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Zur schnellen und bestmöglichen Verbreitung bei der Zielgruppe nutzt man hier nedem der eigenen Website auch Instagram und WhatsApp-Gruppen.
Über Instagram können Kursmitglieder und Fans schnell und kostenlos informiert werden.Screenshot: Instagram / FLYERALARM Digital
Wie lösen Sie die aktuelle Krisensituation?
Wir sind sehr gespannt, wie Sie mit der Krise umgehen. Kommentieren Sie diesen Beitrag oder schreiben Sie uns gerne eine E-Mail. Wir versuchen diesen Beitrag so aktuell wie möglich zu erhalten, um auch andere über Möglichkeiten in der Krise zu inspirieren.
Danke für den Beitrag über neue Dienste im Netz. Ich möchte meiner Mutter zu ihrem Ehrentag Blumensträuße von einem Lieferservice bringen lassen. Gut zu wissen, dass man bei Discountern nur ein sehr überschaubares Blumenangebot finden kann.
blumenhauszumdom.at/lieferung/blumenstraeusse
Wie Sie schreiben, sind viele Dienstleister von dieser Krise hart betroffen, aber viele konnten schnell reagieren. Gerade in der Gastronomie ist der eigene Lieferdienst eine gute Alternative, um das personal weiter einzustellen. Am besten ist es, über Facebook oder Instagram in Kontakt zu bleiben, um genaue Informationen über die einzelnen Restaurants zu erhalten. restaurant-tatami.de/restaurant-luebeck