Einführung in das Influencer Marketing
Immer mehr Unternehmen setzen Influencer für die Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen ein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Einstieg in das Influencer Marketing schaffen, wie und warum dieses bei der Zielgruppe wirkt und wie Sie geeignete Meinungsführer für Ihr Unternehmen finden. Außerdem geben wir Ihnen Tipps und Empfehlungen an die Hand, die Sie bei der Einführung berücksichtigen können.
Wer sind diese Influencer?
Wahrscheinlich haben Sie von dem Beruf Influencer schon einmal etwas gehört oder vielleicht haben Sie auch ein von einem Influencer beworbenes Produkt gekauft. Mit Hilfe von sogenannten “Influencern”, Nutzern mit großer Anzahl an Fans und Followern und hoher Reichweite, lässt sich die Reichweite der eigenen Marke und das Image verbessern. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, welche Merkmale einen Influencer ausmachen und welche unterschiedlichen Arten von Meinungsführern es gibt.
Was macht einen Influencer aus?
Der Begriff Influencer stammt vom Verb „influence“. Auf Deutsch übersetzt bedeutet das beeinflussen, einwirken oder prägen. Ein Influencer ist also eine Person des öffentlichen Lebens, die meistens auf den sozialen Medien eine große Reichweite hat und dadurch andere Menschen beeinflussen kann. Häufig sind sie Experte für ein bestimmtes Thema. Relevante Themen sind beispielsweise Schönheit, Technik oder DIY (Do-it-Yourself).
Influencer haben eine eigene Community, die sich über einen bestimmten Zeitraum aufgebaut hat. Auf der einen Seite unterstützen die Follower die Influencer und auf der anderen Seite vertrauen sie ihnen auch. Daher ist es in den letzten Jahren üblich geworden, dass Unternehmen sich die Reichweite und Glaubwürdigkeit der Influencer zur Hilfe nehmen und diese für die Vermarktung ihrer Produkte einsetzen.
Die fünf Influencer-Arten
Die Influencer unterscheiden sich nicht nur nach unterschiedlichen Themenbereichen, sondern auch nach ihrer Reichweite. Wir stellen Ihnen die fünf Influencer-Arten vor und verraten Ihnen, welche Aspekte Sie bei der Auswahl der Influencer beachten sollten.
- Nano-Influencer (1.000 – 10.000 Follower):Die Nano-Influencer sind die kleinste Gruppe der Influencer und haben eine Reichweite von unter 10.000 Follower. Trotzdem stehen sie in sehr engen Kontakt mit ihren Followern und erscheinen so als sehr glaubwürdig. Sie sollten keinesfalls ignoriert werden.
- Mirko-Influencer (10.000 – 50.000 Follower):Als einen Mirko-Influencer bezeichnet man eine Person mit einer Reichweite von unter 50.000 Follower. Diese sind meisten Experte für ein bestimmtes Thema bzw. eine Branche. Auch sie stehen in engem Kontakt mit ihrer Community, mit der sie ihr Wissen teilen.
- Macro-Influencer (50.000 – 1.000.000 Follower):Viele der Macro-Influencer sind gemeinsam mit den sozialen Medien wie beispielsweise Instagram gewachsen. Häufig beschränken sich die Influencer auf ein bis zwei Themen auf ihrem Account, für die sie Produkte vermarkten.
- Mega-Influencer (1.000.000 – 5.000.000 Follower):Bei den Mega-Influencern handelt es sich meistens um Prominente-Gesichter, die bereits im klassischen Testimonial-Geschäft unterwegs sind. Diese Influencer haben eine große Vorbildfunktion, da ihnen mehrere Millionen Menschen folgen.
- Celebrity-Influencer (über 5.000.000 Follower):Diese Gruppe der Influencer ist die wirkliche Prominenz. Mit ihrer Millionen-Reichweite sprechen sie täglich eine Vielzahl an Menschen an. Die meisten Celebrity-Influencer haben sich nicht mehr auf ein bestimmtes Thema fokussiert, sondern vermarkten Produkte aus den unterschiedlichsten Kategorien. Dies kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben, z. B. die Glaubwürdigkeit und Authentizität, welche oft auf der Strecke bleibt.
Experten-Tipp: Je höher die Reichweite der jeweiligen Influencer ist, desto geringer ist meistens der Einfluss auf die Follower. Das liegt daran, dass kleinere Influencer, die sich auf einen bestimmten Themenbereich fokussiert haben, fast nur Abonnenten besitzen, die ebenfalls Interesse an der Branche haben. Wir empfehlen Ihnen daher eher auf Nano-, Mikro- oder Makro-Influencer zurückzugreifen, da diese ebenfalls Experte in Ihrer Branche sind.
So funktioniert Influencer Marketing
Nachdem Sie geeignete Influencer gefunden haben, müssen Sie die Kooperation ins Laufen bringen. Häufig ist es so, dass die Kooperationen mit einem Influencer nicht einmalig sind, sondern dass Sie den Influencer häufiger für die Vermarktung Ihrer Produkte einsetzen.
Passende Influencer finden
Wenn Sie für Ihr Unternehmen beschlossen haben, Influencer als Marketing Tool einzusetzen, müssen Sie zuerst passende Influencer finden. Teilweise kann sich die Suche als eine kleine Herausforderung darstellen. Sie sollten bei der Suche nicht nur auf die Reichweite der einzelnen Personen achten, sondern viel mehr auf die Interaktion und das Engagement der Follower.
Aber wie findet man die passenden Influencer? Es gibt zwei Wege: Entweder suchen Sie händisch nach passenden Meinungsführern oder Sie nutzen ein spezialisiertes Influencer-Tool. So haben Sie die Möglichkeit, mithilfe von Metriken, Standorten, Themen und Geschlechtern passende Influencer für Ihr Unternehmen zu suchen. Es liegt auf der Hand, dass mit professionellen Tools deutlich schneller und genauer Influencer-Recherchen durchgeführt werden können.
Stellen Sie sich bei der Influencer-Wahl folgende Fragen:
- Passt der gewählte Influencer zum Image meines Unternehmens und kann er meine Produkte glaubwürdig vermarkten?
- Hat der Influencer bereits mit der Konkurrenz zusammengearbeitet?
- Nutzt meine Zielgruppe überhaupt die vom Influencer bespielten Social-Media-Plattformen?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
Durchführung der Kooperation
Wenn Sie passende Influencer für Ihr Unternehmen gefunden haben, müssen Sie mit diesen in Kontakt treten. Achten Sie darauf, dass Sie nicht jedem Influencer die selbe Nachricht senden, sondern individuelle Nachrichten verfassen. Nennen Sie dabei auch die Gründe, warum Sie sich diesen Influencer rausgesucht haben. Erklären Sie außerdem kurz, was Ihr Unternehmen ausmacht und welche Werte Sie vertreten. Auch eine erste grobe Idee für die Zusammenarbeit können Sie mitsenden.
Der Influencer hat ebenfalls Interesse? Perfekt! Jetzt beginnt der wichtigste Teil der Zusammenarbeit. Klären Sie vorab mit dem Influencer die wichtigsten Punkte Ihres Briefings telefonisch oder persönlich. Erläutern Sie dem Influencer die wichtigsten Kernbotschaften und lassen Sie sich erklären, welche ersten Ideen er hat.
Lassen Sie dem Influencer einen gewissen Spielraum, um die eigene Kreativität mit einzubringen. So kann er das Produkt glaubwürdig und erfolgreich an seine Follower vermarkten. Natürlich können Sie davor klären, welche Schlagwörter, Hashtags oder Links der Influencer auf jeden Fall berücksichtigen muss. Legen Sie mit Ihrem Briefing einfach Rahmenbedingungen fest, die durch die Erfahrung und die Kreativität des Influencers ergänzt werden können.
Der Influencer Vertrag
Nachdem geklärt ist, welcher Influencer Ihre Produkte bewerben wird und ein erstes Briefing übergeben wurde, ist es Zeit, den Influencer Vertrag zu erstellen.
Die typischen Bestandteile des Vertrags sind:
- Vertragspartner
- Leistungsanforderungen: Menge an Posts, Stories oder Videos; Kooperationsdauer; Zeitraum und Auswahl der Social-Media-Kanäle
- Qualitäts- oder Inhalts Standard
- Kennzeichnung der Werbung
- Höhe und Art der Vergütung (One-Time/Provision/Affiliate)
- Nutzungsrechte
- Konkurrenzklauseln
- Folgen bei Nichteinhaltung
Langfristige Influencer-Beziehungen aufbauen
Wenn Sie mit Ihrer Influencer Kampagne zufrieden waren und in Zukunft gerne noch öfter mit dem Influencer zusammenarbeiten möchten, ist es wichtig, dass Sie eine nachhaltige Beziehung aufbauen. So können Sie sich unter anderem die zeitintensive Suche nach neuen Influencern sparen.
Außerdem steigert eine erneute Zusammenarbeit mit dem selben Influencer die Glaubwürdigkeit gegenüber den Kunden und führt so beispielsweise zu einer erhöhten Einprägung des Markennamens oder zu mehr Folgekäufen.
Diese Vertriebskanäle eignen sich
Die häufigsten Influencer sind auf den klassischen Social-Media-Kanälen wie Instagram, Facebook und YouTube zu finden. Sie können aber auch Influencer wählen, die durch ihren Twitter- oder Snapchat-Account oder durch ihren eigenen Blog bekannt geworden sind. Prüfen Sie ebenfalls, auf welchen Kanälen Ihre potenzielle Zielgruppe aktiv ist. Es macht wenig Sinn, ein Produkt für die Altersgruppe 50+ auf TikTok von Influencern promoten zu lassen. Diese Zielgruppe ist auf dieser Plattform nämlich so gut wie überhaupt nicht erreichbar.
Ziele und Vorteile von Influencer Marketing
Sie sollten Influencer Marketing nicht nur aufgrund der aktuellen Beliebtheit in Ihr Marketing Portfolio integrieren. Es ist ganz wichtig, dass Sie vor dem Start festlegen, was Sie durch den Einsatz von Influencern erreichen möchten.
Ziele
Nachfolgend listen wir Ihnen die häufigsten Ziele auf, die Unternehmen durch den Einsatz von Influencer Marketing erzielen möchten.
- Unternehmens- und Markenreichweite ausbauen
- Markenbekanntheit steigern
- Markenbindung und -wahrnehmung verstärken
- Interaktionen auf den sozialen Medien erhöhen
Vorteile
Einige Vorteile des Influencer Marketings wurden bereits genannt. Hier finden Sie alle Punkte noch einmal aufgelistet:
- Reichweite und Aufmerksamkeit Ihres Unternehmens steigern
- Kontinuierliche Steigerung der Marken- und Unternehmensbekanntheit
- Stärkung der Kundenbindung sowie der Glaubwürdigkeit des Unternehmens
- Kaufbereitschaft der Zielgruppe steigern
Wie viel kostet Influencer Marketing
Einen genauen Preis können wir Ihnen leider nicht sagen. Der Preis einer Kooperation mit einem Influencer hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Preise richten sich unter anderem nach der Reichweite, dem Einfluss oder beispielsweise auch nach der Branche und dem Themengebiet des Influencers.
Außerdem müssen Sie sich überlegen, auf welche Weise Sie den Influencer vergüten möchten. Stellen Sie die Produkte gratis zu Verfügung, bekommt der Influencer eine Provision pro verkauftem Produkt oder gibt es einen festen Preis? Häufig werden die Kosten pro Posting, Story oder Blogartikel berechnet oder ein Paketpreis mit einer festen Anzahl an Postings vorgegeben.
Erfolgsmessung von Influencer Marketing
Wenn Ihre Zusammenarbeit mit dem ausgewählten Influencer beendet ist, müssen Sie analysieren, ob Ihre Kampagne überhaupt einen Erfolg für Ihr Unternehmen eingefahren hat oder nicht. Dazu sollten Sie im Vorfeld messbare Ziele definieren. Wählen Sie Ihre Ziele so, dass diese spezifisch, messbar, realistisch und terminiert sind.
Beispiele für messbare Ziele im Influencer Marketing:
- Steigerung der deutschen Follower auf dem unternehmenseigenen Instagram-Account durch einen Influencer bis März 2022 um 10%.
- Erhöhung der Online-Shop Conversion-Rate durch eine Influencer-Marketing-Kampagne auf Instagram im Juni 2021 um 5%.
Monitoring
Bevor Sie beginnen, die Erfolge Ihrer Influencer Kampagne auszuwerten, ist es notwendig, sich einen Überblick über die Unternehmens- und Marktsituation zu verschaffen. Finden Sie heraus, was, wo und wie über Ihre Marke im Internet gesprochen wird. Ein hilfreiches Tool hierfür ist beispielsweise Google Alerts. Hier bekommen Sie mit wenigen Schritten genau Informationen über ein bestimmtes Thema per E-Mail zugesendet.
Neuigkeiten zur eigenen Marke kostenlos und direkt in das eigene E-Mail-Postfach bekommen – mit Google Alerts.Screenshot: Google Alerts / FLYERALARM Digital
Außerdem können verschiedene Monitoring-Parameter festgelegt werden, z. B. die Häufigkeit der Benachrichtigungen oder das zu beobachtende Zielland. Google Alerts ist kostenlos nutzbar und Begriff-Abos können mit wenigen Klicks erstellt und im Nachgang modifiziert werden.
Relevante Kennzahlen für die Erfolgsmessung
Die Messung der Kampagnen Ergebnisse ist ein sehr wichtiger Teil für Ihr Unternehmen. Dadurch erfahren Sie, ob sich die Kampagne für Ihr Unternehmen gelohnt hat und ob Ihre zuvor definierten Ziele erfüllt wurden oder nicht. Die Kennzahlen richten sich nach den von Ihnen festgelegten Zielen. Die häufig gemessenen Werte sind beispielsweise der Traffic auf Ihrer Webseite, die Interaktion mit der Zielgruppe, die Häufigkeit der Nutzung des firmeneigenen Hashtags, die Veränderung der Abonnenten, der positiven Erwähnung oder der Konversion sowie die Zuordnung der Käufer über einen Gutscheincode.
Hat sich das Influencer Marketing gelohnt?
Um zu verstehen, ob Ihre Kampagne erfolgreich war, müssen Sie Ihre gewonnen Ergebnisse mit den Zielen, die Sie vor Kampagnenstart aufgestellt haben, vergleichen.
Beantworten Sie sich dabei folgende Fragen:
- War die Kampagne erfolgreich?
- Wenn ja: Was war schon positiv und was sollten Sie zukünftig verbessern?
- War der Influencer die richtige Wahl für Ihr Unternehmen?
- Wo sind Fehler entstanden und was waren die Gründe?
- Gibt es weitere Handlungs- und Verbesserung Optionen?
- Wo könnte Ihr Unternehmen mehr Geld investieren bzw. einsparen?
Die sozialen Medien entwickeln sich stetig, daher ist es für Ihr Unternehmen wichtig, solche Analysen regelmäßig durchzuführen. Dadurch können Sie eventuell unterschiedliche Veränderungen oder Trends schnell wahrnehmen und zeitnah eingreifen.
Der letzte Schritt: Das Reporting
Ihre gesamte Analyse bringt Ihr Unternehmen nicht weiter, wenn Sie die Ergebnisse nicht schriftlich festhalten. Tragen Sie daher Ihre Erkenntnisse und die Ist-Situation der Kampagne zusammen. So können die Ergebnisse an weitere Mitarbeiter Ihres Unternehmens weitergeleitet werden.
Nachdem Sie mehrere Kampagnen durchgeführt haben, können Sie durch das Reporting die Entwicklung Ihres Unternehmens beobachten und unterschiedliche Kampagnen miteinander vergleichen. So können Sie Ihre Strategie für das Influencer Marketing noch weiter optimieren.
Influencer Marketing: Starten ohne Expertenwissen
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