So machen Sie Ihre Website für KI-Suchmaschinen sichtbar

Lange Zeit war klassisches SEO der Schlüssel, um bei Google auf Seite 1 zu landen. Doch das Spiel hat sich verändert: Immer mehr Nutzer stellen ihre Fragen direkt an KI-Suchmaschinen wie Perplexity, ChatGPT oder Claude – und die liefern Antworten, ohne dass klassische Suchergebnisse angeklickt werden müssen. Viele Websites sind für diese Art der Suchmaschinen jedoch unsichtbar. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Anpassungen Sie durchführen können, um Ihre Sichtbarkeit für die KI zu verbessern.
🔔 Sie haben es eilig? Die wichtigsten Key Takeaways
- Klassisches SEO reicht nicht mehr aus – KI-Suchmaschinen wie Perplexity, ChatGPT & Claude stellen neue Anforderungen.
- Klare Antworten, strukturierter HTML-Code und logischer Aufbau sind entscheidend für die Auffindbarkeit durch KI.
- Frage-Antwort-Blöcke (FAQs), Tabellen und Bulletpoints helfen KI-Modellen, Inhalte gezielt zu extrahieren.
- Sauberer, semantischer HTML-Code erhöht die Lesbarkeit für Sprachmodelle und verbessert die Chance auf Zitation.
- Die neue Datei „llms.txt“ erlaubt erste Steuerungsmöglichkeiten für KI-Crawler – ähnlich der robots.txt.
Verabschieden Sie sich vom reinen Google-SEO-Denken
KI-Suchmaschinen funktionieren grundlegend anders. Während Google Inhalte indexiert und auf Keywords reagiert, „lesen“ KI-Modelle Websites wie Menschen – aber mit einem Fokus auf Klarheit, Struktur und direkten Antworten.
Was sie nicht brauchen:
- Keyword-Stuffing
- Endlose Texte
- Oberflächliche Floskeln
Was sie brauchen:
- Strukturierte Informationen
- Übersichtlicher, semantischer Aufbau
- Direkt beantwortete Fragen
Tipp: Verstehen Sie Ihre Inhalte als Antwort auf eine Nutzerfrage. Je klarer die Antwort, desto wahrscheinlicher die Zitation.
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Nutzen Sie strukturierte Q&A-Blöcke (FAQs)
Der größte Hebel: FAQ-Sektionen auf Landingpages – einfache Frage-Antwort-Blöcke zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen. Sprachmodelle lieben solche Muster.
Beispielhafte Fragen:
- Was ist Produkt X?
- Wie funktioniert Y?
- Welche Vorteile bietet Z?
Diese Fragen dienen als klare Ankerpunkte für KI-Modelle, um präzise Informationen herauszufiltern und in Antworten zu integrieren.
Die Abbildung zeigt eine Google-Suchergebnisseite, auf der eine künstliche Intelligenz (Google Gemini) automatisch eine kompakte Antwort liefert.Screenshot: Google / FLYERALARM Digital
Nutzen Sie semantisches HTML-Markup:
<section> <h2>Was ist Produkt X?</h2> <p>Produkt X ist eine Lösung für ...</p> </section>
Oder setzen Sie strukturierte Daten im FAQ-Schema ein:
{ "@context": "https://schema.org", "@type": "FAQPage", "mainEntity": [ { "@type": "Question", "name": "Was ist Produkt X?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Produkt X ist ein Tool, das ..." } } ] }
Optimieren Sie Ihren HTML-Code
KI-Suchmaschinen tun sich schwer mit überladenem, unstrukturiertem HTML. So kann beispielsweise das Frontend entschlackt, semantische Tags genutzt (< article >, < section >, < h1 >–< h3 >) und irrelevante Skripte entfernt werden. Das verbessert die „Lesbarkeit“ durch Sprachmodelle erheblich.
llms.txt – die neue Datei für KI-Crawler
Neben der klassischen robots.txt und der sitemap.xml ist eine neue Datei aufgetaucht: llms.txt. Sie ist noch kein Standard – aber sie wird bereits von einigen KI-Suchmaschinen wie Perplexity oder GigaBrain ausgelesen. Auch das beliebte WordPress-Plugin Yoast bietet bereits Unterstützung, und Open-Source-Projekte gehen voran. Wenn ChatGPT & Co. Ihre Website besser verstehen und verarbeiten soll, ist /llms.txt definitiv eine sinnvolle Ergänzung.
In dieser Datei kann gezielt gesteuert werden, welche Bereiche einer Seite von KI-Crawlern berücksichtigt werden sollen – oder auch nicht.
Beispiel einer LLMS.txt:
User-Agent: * Allow: /faq/ Disallow: /login/
So ähnlich wie bei der robots.txt, aber speziell für Large Language Models gedacht. Es lohnt sich, das im Auge zu behalten. Über die Website BuiltWith kann man auf jeden Fall einen klaren Trend erkennen, dass die Anzahl der Websites die llms.txt nutzen steil ansteigt.
Immer mehr Webseiten nutzen LLMS.txt, um KI-Crawler entsprechend zu leiten.Screenshot: BuiltWith / FLYERALARM Digital
Auch in Deutschland setzen zunehmend mehr Webseiten auf die Nutzung von LLMS.txt. Dabei ist jedoch auffällig, dass die Art und Weise, wie LLMS.txt implementiert wird, von Website zu Website stark variiert. Diese Unterschiede lassen sich vor allem darauf zurückführen, dass bislang ein einheitlicher, verbindlicher Standard für Struktur, Syntax und Gültigkeitsregeln dieser Datei fehlt.
Ein Blick auf aktuelle Beispiele zeigt, wie individuell Unternehmen das Thema angehen. So nutzt etwa die bekannte Parfümerie-Kette Douglas eine eigene Implementierung von LLMS.txt, um festzulegen, welche Inhalte für Sprachmodelle zugänglich sein sollen und welche nicht.
So wurde die LLMS.txt im Juli 2025 bei Douglas.de abgerufen.Screenshot: Douglas / FLYERALARM Digital
Diese Datei ist auf der Douglas-Website öffentlich abrufbar und enthält spezifische Anweisungen, die darauf abzielen, bestimmte Bereiche der Website – etwa Produktdaten oder redaktionelle Inhalte – zu schützen oder gezielt freizugeben.
Das Beispiel Douglas verdeutlicht: Während einige Unternehmen LLMS.txt vor allem als Mittel zur Begrenzung des Zugriffs auf ihre Inhalte verstehen, sehen andere darin auch eine Möglichkeit, bestimmte Informationen gezielt für KI-Modelle verfügbar zu machen – sei es zur Markenstärkung, zur Reichweitensteigerung oder aus strategischen Erwägungen im Umgang mit künstlicher Intelligenz.
Weiterführende Links:
Was bleibt vom klassischen SEO wichtig?
Auch wenn sich der Fokus verschiebt: Ganz ohne klassisches SEO geht es nicht. Relevant bleiben:
- Page-Speed und Mobile Optimierung
- Meta-Daten (Title, Description)
- Strukturierte Headlines (H1 bis H3)
- Backlinks als Vertrauenssignal
Suchmaschinen wie Google setzen weiterhin auf diese Signale – und auch KI-Systeme greifen auf strukturierte Inhalte zurück, wenn sie verfügbar sind.
Fazit: Wer sichtbar bleiben will, muss umdenken
Wenn Sie möchten, dass Ihre Inhalte auch in Zukunft gefunden werden – egal ob von Menschen oder Maschinen – müssen Sie heute die Weichen stellen. Klare Antworten, sauberes HTML und strategische Struktur sind wichtiger als altmodische SEO-Tricks. Sprachmodelle bevorzugen komprimierte, klar gegliederte Informationen gegenüber langatmigem Fließtext.
- Bulletpoints: Vorteile auf einen Blick
- Tabellen: Vergleich von Produkten oder Features
- Zusammenfassungen: Am Seitenende als TL;DR-Box
Was ist Ihr Hack, um bei KI-Suchmaschinen aufzutauchen? Haben Sie schon Erfahrungen mit llms.txt oder Q&A-Blöcken gemacht? Schreiben Sie es in die Kommentare oder teilen Sie den Beitrag!